Die Gedichte.

Alle Dichter

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797 Einträge

A

Abendlich schon rauscht der Wald / Aus den tiefsten Gründen, / Droben wird der Herr nun bald / An die Sternlein zünden.
        Abendlich schon rauscht der Wald

Abends manchmal (weißt du, wie das tut? ) / wenn sie plötzlich stehn und rückwärts nicken / und ein Lächeln, wie aus lauter Flicken, / zeigen unter ihrem halben Hut.
        Eine von den alten  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Aber als hätte die Last der Fruchtgehänge / und der Verfall der Säulen und Bogengänge / und der Abgesang der Gesänge / sie beschwert, / hat die Jungfrau sich in anderen Stunden, / wie von Größerem noch unentbunden, / kommenden Wunden / zugekehrt.
        Aber als hätte die Last der Fruchtgehänge  Das Stundenbuch (1905)

Aber selbst noch durch die Flügeltüren / mit dem grünen regentrüben Glas / ist ein Spiegeln lächelnder Allüren / und ein Glanz von jenem Glück zu spüren, / das sich dort, wohin sie nicht mehr führen, / einst verbarg, verklärte und vergaß.
        Pavillon, Der  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Ach sind auch Könige nicht von Bestand / und dürfen hingehn wie gemeine Dinge, / obwohl ihr Druck wie der der Siegelringe / sich widerbildet in das weiche Land.
        Klage um Jonathan  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Alle, die ihre Hände regen / nicht in der Zeit, der armen Stadt, / alle, die sie an Leises legen, / an eine Stelle, fern den Wegen, / die kaum noch einen Namen hat ...
        Alle, die ihre Hände regen  Das Stundenbuch (1905)

Alle, welche dich suchen, versuchen dich. / Und die, so dich finden, binden dich / an Bild und Gebärde.
        Alle, welche dich suchen  Das Stundenbuch (1905)

Allein ging jedem Alles schief. / Da packte sie die Wut.
        Kleine Rechenaufgabe

Alles Erworbne bedroht die Maschine, solange / sie sich erdreistet, im Geist, statt im Gehorchen, zu sein.
        Alles Erworbne bedroht die Maschine  Die Sonette an Orpheus (1922)

Alles in Deutschland hat sich in Prosa und Versen verschlimmert, / Ach, und hinter uns liegt weit schon die goldene Zeit!
        Jeremiade

Alles sei recht, was du tust, doch dabei laß es bewenden, / Freund, und enthalte dich ja, alles, was recht ist, zu tun.
        Politische Lehre

Alles wird wieder groß sein und gewaltig. / Die Lande einfach und die Wasser faltig, / die Bäume riesig und sehr klein die Mauern; / und in den Tälern, stark und vielgestaltig, / ein Volk von Hirten und von Ackerbauern.
        Alles wird wieder groß sein und gewaltig  Das Stundenbuch (1905)

Alles, was von uns kommt, wandelt schon andern Raum.
        Ein Liebeslied

Als er mitten in der Nacht erwachte, / schlug sein Herz, daß er davor erschrak.
        Eine Frau spricht im Schlaf

Als ihn der Gott in seiner Not betrat, / erschrak er fast, den Schwan so schön zufinden; / er ließ sich ganz verwirrt in ihm verschwinden.
        Leda  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Als ob er horchte. Stille: eine Ferne... / Wir halten ein und hören sie nicht mehr.
        Buddha  Neue Gedichte (1907)

Als pflückte einer rasch zu einem Strauß: / ordnet der Zufall hastig die Gesichter ...
        Gruppe, Die  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Also noch einen Augenblick. / Dass sie mir immer wieder den Strick / zerschneiden.
        Lied des Selbstmörders, Das  Das Buch der Bilder (1902)

Also, das tat not für den und den, / weil sie Zeichen brauchten, welche schrieen.
        Auferweckung des Lazarus

Am Anfang war mir das Leben gut. / Es hielt mich warm, es machte mir Mut.
        Lied der Witwe, Das  Das Buch der Bilder (1902)

Am Fenster stand die Mutter, / Im Bette lag der Sohn.
        Wallfahrt nach Kevlaar, Die

Am einsamen Strande plätschert die Flut, / Der Mond ist aufgegangen, / Auf weißer Düne der Ritter ruht, / Von bunten Träumen befangen.
        Nixen, Die

An diesem Morgen nach der Nacht, die bang / vergangen war mit Rufen, Unruh, Aufruhr ...
        Geburt der Venus  Neue Gedichte (1907)

Andere müssen auf langen Wegen / zu den dunklen Dichtern gehn; / fragen immer irgendwen, / ob er nicht einen hat singen sehn / oder Hände auf Saiten legen.
        Von den Mädchen  Das Buch der Bilder (1902)

Arm am Beutel, krank am Herzen, / Schleppt´ ich meine langen Tage.
        Schatzgräber, Der

Atmen, du unsichtbares Gedicht ! / Immerfort um das eigne / Sein rein eingetauschter Weltraum.
        Atmen, du unsichtbares Gedicht !  Die Sonette an Orpheus (1922)

Auch das Schöne muß sterben! Das Menschen und Götter bezwinget, / Nicht die eherne Brust rührt es des stygischen Zeus.
        Nänie

Auch du wirst groß sein. Größer noch als einer, / der jetzt schon leben muss, dich sagen kann.
        Auch du wirst groß sein  Das Stundenbuch (1905)

Auf Naxos Felsen weint verlassen Minos Tochter.
        Ariadne auf Naxos  Gedichte und Phantasien (1804)

Auf Pferde, sieben ziehende, verteilt, / verwandelt Niebewegtes sich in Schritte; / denn was hochmütig in des Marmors Mitte / an Alter, Widerstand und All verweilt, / das zeigt sich unter Menschen.
        Marmor-Karren, Der  Neue Gedichte (1907)

Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt! / Hinab ins Tal, mit Rasen sanft begleitet, / Vom Weg durchzogen, der hinüber leitet, / Das weiße Haus inmitten aufgestellt, / Was ist's, worin sich hier der Sinn gefällt?
        Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt

Auf einmal ist aus allem Grün im Park / man weiß nicht was, ein Etwas fortgenommen; / man fühlt ihn näher an die Fenster kommen / und schweigsam sein.
        Sommerregen, Der  Neue Gedichte (1907)

Auf einmal weiß ich viel von den Fontänen, / den unbegreiflichen Bäumen aus Glas.
        Von den Fontänen  Das Buch der Bilder (1902)

Aufschrei im Schlaf; durch schwarze Gassen stürzt der Wind, / Das Blau des Frühlings winkt durch brechendes Geäst, / Purpurner Nachttau und es erlöschen rings die Sterne.
        Frühling der Seele

Aus allen Türmen stürzt sich, Fluss um Fluss, / hinwallendes Metall in solchen Massen / als sollte drunten in der Form der Gassen / ein blanker Tag erstehn aus Bronzeguss ...
        Marien-Prozession, Die  Neue Gedichte (1907)

Aus der vollgestellten Stadt, die lieber / schliefe, träumend von den hohen Thermen, / geht der grade Gräberweg ins Fieber; / und die Fenster in den letzten Fermen / sehn ihm nach mit einem bösen Blick.
        Römische Campagna  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Aus dieser Wolke, siehe: die den Stern / so wild verdeckt, der eben war ...
        Spanische Trilogie, Die

Aus unendlichen Sehnsüchten steigen / endliche Taten wie schwache Fontänen, / die sich zeitig und zitternd neigen.
        Initiale  Das Buch der Bilder (1902)

Ausgedehnt von riesigen Gesichten, / hell vom Feuerschein aus dem Verlauf / der Gerichte, die ihn nie vernichten ...
        Ein Prophet  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens. Siehe, wie klein dort, / siehe: die letzte Ortschaft der Worte, und höher, / aber wie klein auch, noch ein letztes / Gehöft von Gefühl.
        Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens



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