Die Gedichte.

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Anfangszeilen.   Alphabetisches Verzeichnis.

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797 Einträge

R

Raphael: / emDie Sonne tönt, nach alter Weise, / In Brudersphären Wettgesang, / Und ihre vorgeschrieb'ne Reise / Vollendet sie mit Donnergang.
        Prolog im Himmel  Faust - Der Tragödie Erster Teil (1808)

Reiten, reiten, reiten, durch den Tag, durch die Nacht, durch den Tag.
        Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, Die  Cornet (1899)

Reitet der Ritter in schwarzem Stahl / hinaus in die rauschende Welt.
        Ritter  Das Buch der Bilder (1902)

Rose, du thronende, denen im Altertume / warst du ein Kelch mit einfachem Rand.
        Rose, du thronende  Die Sonette an Orpheus (1922)

Rose, oh reiner Widerspruch, / Lust, / Niemandes Schlaf zu sein / unter soviel Lidern.
        Grabspruch, Der

Ruf mich, Geliebter, ruf mich laut! / Lass deine Braut nicht so lange am Fenster stehn.
        Braut, Die  Das Buch der Bilder (1902)

Rufe mich zu jener deiner Stunden, / die dir unaufhörlich widersteht : / flehend nah wie das Gesicht von Hunden, / aber immer wieder weggedreht, / wenn du meinst, sie endlich zu erfassen.
        Rufe mich zu jener deiner Stunden  Die Sonette an Orpheus (1922)

Rühmen, das ists ! Ein zum Rühmen Bestellter, / ging er hervor wie das Erz aus des Steins / Schweigen.
        Rühmen, das ists !  Die Sonette an Orpheus (1922)

Rühmt euch, ihr Richtenden, nicht der entbehrlichen Folter / und daß das Eisen nicht länger an Hälsen sperrt.
        Rühmt euch  Die Sonette an Orpheus (1922)

S

SOLL ICH / WEILS BRAUCH IST / EIN STÜCK EISEN / STECKEN IN / DAS NÄCHSTE FLEISCH ODER INS / ÜBERNÄCHSTE / MICH DRAN ZU HALTEN WEIL DIE WELT / SICH DREHT / HERR BRICH MIR DAS GENICK IM STURZ VON / EINER / BIERBANK ...
        Hamletmaschine (Excerpt), Die

Sah ich dich wirklich nie? Mir ist das Herz / so schwer von dir wie von zu schwerem Anfang, / den man hinausschiebt.
        Requiem für Wolf Graf von Kalckreuth  Requien (1908)

Schlafbrüchige Bürger von Eisenach / Tapsten ans Fenster.
        Kuttel Daddeldu im Binnenland

Schlafe Liebchen, weils auf Erden / Nun so still und seltsam wird!
        Abendständchen

Schläfer, schwarz ist das Nass noch an meinen Füßen, ungenau.
        Judiths Rückkehr

Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort, / Und die Welt hebt an zu singen, / Triffst du nur das Zauberwort.
        Wünschelrute

Schon von ferne fühlt der fremde scheue / Pilger, wie es golden von ihm träuft; / so als hätten Reiche voller Reue / ihre Heimlichkeiten aufgehäuft.
        Buddha  Neue Gedichte (1907)

Schon, horch, hörst du der ersten Harken / Arbeit ; wieder den menschlichen Takt / in der verhaltenen Stille der starken / Vorfrühlingserde.
        Schon, horch  Die Sonette an Orpheus (1922)

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends / wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts / wir trinken und trinken / wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng / Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der ...
        Todesfuge

Schweig, mein Geliebter; Mund auf Mund / Wurden wir groß, wurden wir alt / In einem nie gestillten Bund, / Alt wie der uralte Wald.
        Uralt

Sechsunddreißig Mal und hundert Mal / hat der Maler jenen Berg geschrieben, / weggerissen, wieder hingetrieben / (sechsunddreißig Mal und hundert Mal) / zu dem unbegreiflichen Vulkane, / selig, voll Versuchung, ohne Rat ...
        Berg, Der  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Seh' ich das Spätrot, o Freund, tiefer erröten im Westen, / Ernsthaft lächelnd, voll Wehmut lächelnd und traurig verglimmen, / O dann muß ich es fragen, warum es so trüb wird und dunkel; / Aber es schweiget und weint perlenden Tau auf mich nieder.
        An Creuzer

Seht auf, ihr Männer. Männer dort am Feuer, / die ihr den grenzenlosen Himmel kennt, / Sterndeuter, hierher!
        Verkündigung über den Hirten  Das Marien-Leben (1913)

Sei allem Abschied voran, als wäre er hinter / dir, wie der Winter, der eben geht.
        Sei allem Abschied voran  Die Sonette an Orpheus (1922)

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe / so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
        Panther, Der  Neue Gedichte (1907)

Sein ist die Kraft, das Regiment der Sterne, / Er hält die Welt wie eine Nuß in Fäusten, / Unsterblich schlingt sich Lachen um sein Antlitz, / Krieg ist sein Wesen und Triumph sein Schritt.
        Gute Mensch, Der

Seit einer Stunde ist um ein Ding mehr / auf Erden. Mehr um einen Kranz.
        Requiem  Das Buch der Bilder (1902)

Seit er, klein beinah, aus dem Toril / ausbrach, aufgescheuchten Augs und Ohrs, / und den Eigensinn des Picadors / und die Bänderhaken wie im Spiel / hinnahm, ist die stürmische Gestalt / angewachsen ...
        Corrida  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Seit sie damals, bettheiß, als die Hure / übern Jordan floh ...
        ägyptische Maria, Die  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Selten ist Sonne im Sobór. / Die Wände wachsen aus Gestalten, / und durch die Jungfraun und die Alten / drängt sich, wie Flügel im Entfalten, / das goldene, das Kaiser-Tor.
        Selten ist Sonne im Sobór  Das Stundenbuch (1905)

Selten reicht ein Schauer feuchter Fäule / aus dem Gartenschatten ...
        Sonnenuhr, Die  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Seltsam verlächelnd schob der Laborant / den Kolben fort, der halbberuhigt rauchte.
        Alchimist, Der  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Septemberabend; traurig tönen die dunklen Rufe der Hirten / Durch das dämmernde Dorf; Feuer sprüht in der Schmiede.
        Landschaft

Sie brauchen kein Tanz-Orchester; / sie hören in sich ein Geheule / als waren sie Eulennester.
        Toten-Tanz  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Sie folgten furchtbar; ihren bunten Tod / von ferne nach ihm werfend, während er / verloren floh, nichts weiter als: bedroht.
        Letzte Graf von Brederode, Der  Neue Gedichte (1907)

Sie haben alle müde Münde / und helle Seelen ohne Saum.
        Engel, Die  Das Buch der Bilder (1902)

Sie haben das mächtige Meer unterm Bauch / Und über sich Wolken und Sterne.
        Segelschiffe

Sie haben mich gequälet, / Geärgert blau und blass, / Die einen mit ihrer Liebe, / Die andern mit ihrem Hass.
        Sie haben mich gequälet

Sie hatten sich an ihn gewöhnt. Doch als / die Küchenlampe kam und unruhig brannte / im dunkeln Luftzug, war der Unbekannte / ganz unbekannt.
        Leichen-Wäsche  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Sie hindern mich nicht. Sie lassen mich gehn. / Sie sagen es könne nichts geschehn.
        Lied des Idioten, Das  Das Buch der Bilder (1902)

Sie hoben sie mit Geblitz: / der Sturm aus den Hörnern schwellte / seidene, breitgewellte / Fahnen.
        Abaloms Abfall  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Sie kam den Hang herauf, schon schwer, fast ohne / an Trost zu glauben ...
        Magnificat  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Sie lag. Und ihre Kinderarme waren / von Dienern um den Welkenden gebunden, / auf dem sie lag die süßen langen Stunden, / ein wenig bang vor seinen vielen Jahren.
        Abisag  Neue Gedichte (1907)

Sie muss immer sinnen: Ich bin... ich bin... / Wer bist du denn, Marie?
        Wahnsinn, Der  Das Buch der Bilder (1902)

Sie saß so wie die anderen beim Tee. / Mir war zuerst, als ob sie ihre Tasse / ein wenig anders als die andern fasse.
        Erblindende, Die  Neue Gedichte (1907)

Sie saßen und tranken am Teetisch, / Und sprachen von Liebe viel.
        Sie saßen und tranken am Teetisch

Sie sind es nicht. Sie sind nur die Nicht-Reichen, / die ohne Willen sind und ohne Welt; / gezeichnet mit der letzten Ängste Zeichen / und überall entblättert und entstellt.
        Sie sind es nicht  Das Stundenbuch (1905)

Sie sind sehr kühl und biegsam, wenn sie schreiten, / Und ihre Leiber fließen sanft entlang.
        Katzen, Die

Sie sind so still; fast gleichen sie den Dingen. / Und wenn man sich sie in die Stube lädt, / sind sie wie Freunde, die sich wiederbringen, / und gehn verloren unter dem Geringen / und dunkeln wie ein ruhiges Gerät.
        Sie sind so still  Das Stundenbuch (1905)

Sie sind versammelt, staunende Verstörte, / um ihn, der wie ein Weiser sich beschließt / und der sich fortnimmt denen er gehörte / und der an ihnen fremd vorüberfließt.
        Abendmahl, Das  Das Buch der Bilder (1902)

Sie standen stumm und lauschten dem Getön / Verstimmter Instrumente tief in Schlaf: / Die starren Tiere, bunt und wunderschön.
        Karussell, Das

Sie stehen jahrelang im Topf aus Ton, / Verstockte in sich ...
        Kakteen

Sie werden Alle wie aus einem Bade / aus ihren mürben Grüften auferstehn; / denn alle glauben an das Wiedersehn, / und furchtbar ist ihr Glauben, ohne Gnade.
        Jüngste Gericht, Das  Das Buch der Bilder (1902)

Sieh den Himmel. Heißt kein Sternbild Reiter ? / Denn dies ist uns seltsam eingeprägt : / dieser Stolz aus Erde.
        Sieh den Himmel  Die Sonette an Orpheus (1922)

Sieh ich bin einer, den alles verlassen hat. / Keiner weiß in der Stadt von mir, / Aussatz hat mich befallen.
        Lied des Aussätzigen, Das  Das Buch der Bilder (1902)

Sieh, Gott, es kommt ein Neuer an dir bauen, / der gestern noch ein Knabe war; von Frauen / sind seine Hände noch zusammgefügt / zu einem Falten, welches halb schon lügt.
        Sieh, Gott  Das Stundenbuch (1905)

Sieh, er geht und unterbricht die Stadt, / die nicht ist auf seiner dunkeln Stelle, / wie ein dunkler Sprung durch eine helle / Tasse geht.
        Blinde, Der  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Sieh, ich bin nicht, aber wenn ich wäre, / wäre ich die Mitte im Gedicht; / das Genaue, dem das ungefähre / ungefühlte Leben widerspricht.
        Sieh, ich bin nicht

Sieh, wie sich alles auftut: so sind wir; / denn wir sind nichts als solche Seligkeit.
        Gesang der Frauen an den Dichter  Neue Gedichte (1907)

Sieh, wie sie dieselben Möglichkeiten / anders an sich tragen und verstehn, / so als sähe man verschiedne Zeiten / durch zwei gleiche Zimmer gehn.
        Schwestern, Die  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Siehe die Blumen, diese dem Irdischentreuen, / denen wir Schicksal vom Rande des Schicksals leihn ...
        Siehe die Blumen  Die Sonette an Orpheus (1922)

Sind Tatsachen nicht quälend und langweilig? / Ist es nicht besser drei Wünsche zu haben / unter der Bedingung daß sie allen erfüllt werden?
        Drei Wünsche

Sind denn dir nicht bekannt viele Lebendigen? / Geht auf Wahrem dein Fuß nicht, wie auf Teppichen?
        Blödigkeit

Sind denn dir nicht verwandt alle Lebendigen, / Nährt die Parze denn nicht selber im Dienste dich?
        Dichtermut

Sind hierorts Häuser grün, tret ich noch in ein Haus.
        Böhmen liegt am Meer

Sind nicht die Sterne fast in deiner Nähe / und was giebt es ...
        Käferstein, Der  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Singe die Gärten, mein Herz, die du nicht kennst ; wie in Glas / eingegossene Gärten, klar, unerreichbar.
        Singe die Gärten  Die Sonette an Orpheus (1922)

So angestrengt wider die starke Nacht / werfen sie ihre Stimmen ins Gelächter, / das schlecht verbrennt.
        So angestrengt wider die starke Nacht

So bin ich nur als Kind erwacht, / so sicher im Vertraun / nach jeder Angst und jeder Nacht / dich wieder anzuschaun.
        So bin ich nur als Kind erwacht  Das Stundenbuch (1905)

So erschrocken, wie sie nie erschraken, / ohne Ordnung, oft durchlocht und locker, / hocken sie in dem geborstnen Ocker / ihres Ackers, nicht von ihren Laken / abzubringen, die sie liebgewannen.
        Jüngste Gericht, Das  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

So hat man sie gemalt; vor allem Einer, / der seine Sehnsucht aus der Sonne trug.
        So hat man sie gemalt  Das Stundenbuch (1905)

So ist mein Tagwerk, über dem / mein Schatten liegt wie eine Schale.
        So ist mein Tagwerk  Das Stundenbuch (1905)

So lass uns Abschied nehmen wie zwei Sterne, / durch jedes Übermaß von Nacht getrennt, / das eine Nähe ist, die sich an Ferne / erprobt und an dem Fernsten sich erkennt.
        Vom Abschiednehmen

So möcht ich zu dir gehn: von fremden Schwellen / Almosen sammelnd, die mich ungern nähren.
        So möcht ich zu dir gehn  Das Stundenbuch (1905)

So seh ich, Jesus, deine Füße wieder, / die damals eines Jünglings Füße waren, / da ich sie bang entkleidete und wusch; / wie standen sie verwirrt in meinen Haaren / und wie ein weißes Wild im Dornenbusch.
        Pietà  Neue Gedichte (1907)

So viele Engel suchen dich im Lichte / und stoßen mit den Stirnen nach den Sternen / und wollen dich aus jedem Glanze lernen.
        So viele Engel suchen dich im Lichte  Das Stundenbuch (1905)

So wie das letzte Grün in Farbentiegeln / sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh, / hinter den Blütendolden, die ein Blau / nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.
        Blaue Hortensie  Neue Gedichte (1907)

So wie dem Meister manchmal das eilig / nähere Blatt den wirklichen Strich / abnimmt : so nehmen oft Spiegel das heilig / einzige Lächeln der Mädchen in sich, / wenn sie den Morgen erproben, allein ...
        So wie dem Meister manchmal das eilig  Die Sonette an Orpheus (1922)

So wie der König auf der Jagd ein Glas / ergreift, daraus zu trinken ...
        Ein Frauen-Schicksal  Neue Gedichte (1907)

So wie der Staub, der irgendwie beginnt / und nirgends ist ...
        Fremde Familie  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

So wie der Strom am Ausgang seine Dämme / durchbricht mit seiner Mündung Übermaß, / so brach nun durch die Ältesten der Stämme / zum letztenmal die Stimme Josuas.
        Josuas Landtag  Neue Gedichte (1907)

So will ich gehen, schauender und schlichter, / einfältig in der Vielfalt des Scheins ...
        An Karl von der Heydt  Gedichte und Texte aus dem Nachlaß 1906-1926 (1927)

So willst du treulos von mir scheiden / Mit deinen holden Phantasien, / Mit deinen Schmerzen, deinen Freuden, / Mit allen unerbittlich fliehn?
        Ideale, Die

Soll ich die Städte rühmen, die überlebenden / (die ich anstaunte) großen Sternbilder der Erde.
        Soll ich die Städte rühmen

Soll ich noch einmal Frühling haben, noch einmal / dieses Erdreichs nahe gesicherte Zukunft / nehmen wie eigenes Los?
        Soll ich noch einmal Frühling haben

Sollen wir unsere uralte Freundschaft, die großen / niemals werbenden Götter, weil sie der harte / Stahl, den wir streng erzogen, nicht kennt, verstoßen / oder sie plötzlich suchen auf einer Karte ?
        Sollen wir unsere uralte Freundschaft  Die Sonette an Orpheus (1922)

Sonne, herbstlich dünn und zag, / Und das Obst fällt von den Bäumen.
        In den Nachmittag geflüstert

Spiegel: noch nie hat man wissend beschrieben, / was ihr in euerem Wesen seid.
        Spiegel: noch nie hat man wissend beschrieben  Die Sonette an Orpheus (1922)

Sprich aus der Ferne / Heimliche Welt, / Die sich so gerne / Zu mir gesellt.
        Sprich aus der Ferne

Starker, stiller, an den Rand gestellter / Leuchter: oben wird die Nacht genau.
        An den Engel

Staunend steht er an der Kathedrale / steilem Aufstieg, nah der Fensterrose, / wie erschreckt von der Apotheose, / welche wuchs und ihn mit einem Male / niederstellte über die und die.
        Adam  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Steig nur, Sonne, / Auf die Höhn! / Schauer wehn, / Und die Erde bebt vor Wonne.
        Adler

Stiller Freund der vielen Fernen, fühle, / wie dein Atem noch den Raum vermehrt.
        Stiller Freund der vielen Fernen  Die Sonette an Orpheus (1922)

Stratus / Wenn von dem stillen Wasserspiegel-Plan / Ein Nebel hebt den flachen Teppich an, / Der Mond, dem Wallen des Erscheins vereint, / Als ein Gespenst Gespenster bildend scheint, / Dann sind wir alle, das gestehn wir nur, / Erquickt', erfreute Kinder, o Natur!
        Wolkenbildung

Süddeutsche Nacht, ganz breit im reifen Monde, / und mild wie aller Märchen Wiederkehr.
        Mondnacht  Das Buch der Bilder (1902)

si jehent der sumer der sî hie / diu wunne diu sî komen / und daz ich mich wol gehabe als ê / nu râtent unde sprechent wie / der tôt hât mir benomen / daz ich niemer überwinde mê / waz bedarf ich wunneclîcher zît / sît aller fröuden herre liutpolt in der erde lît ...
        si jehent der sumer der sî hie

T

1 / Täglich geh' ich heraus, und such' ein Anderes immer ...
        Menons Klagen um Diotima

Tage der Wonne, / Kommt ihr so bald? / Schenkt mir die Sonne, / Hügel und Wald?
        Frühzeitiger Frühling

Theatermeister: / Heute ruhen wir einmal, / Miedings wackre Söhne.
        Walpurgisnachtstraum  Faust - Der Tragödie Erster Teil (1808)

Tiefe Stille herrscht im Wasser, / Ohne Regung ruht das Meer, / Und bekümmert sieht der Schiffer / Glatte Fläche ringsumher.
        Meeresstille

Titelblatt / Die Nacht, vom wachsenden Sturme bewegt, / wie wird sie auf einmal weit ...
        Aus einer Sturmnacht  Das Buch der Bilder (1902)

Tränen, Tränen die aus mir brechen. / Mein Tod, Mohr, Träger / meines Herzens, halte mich schräger, / daß sie abfließen.
        Tränen, Tränen die aus mir brechen  Gedichte und Texte aus dem Nachlaß 1906-1926 (1927)

Täglich ging die wunderschöne / Sultanstochter auf und nieder / Um die Abendzeit am Springbrunn, / Wo die weißen Wasser plätschern.
        Asra, Der

Tänzerin : o du Verlegung / alles Vergehens in Gang : wie brachtest du´s dar.
        Tänzerin  Die Sonette an Orpheus (1922)



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